Vor einiger Zeit habe ich euch schon einmal auf die Suche nach dem „Gold des Waldes“ mitgenommen. Als „Gold des Waldes“ bezeichnet man das Harz von Nadelbäumen wie Fichten, Tannen, Kiefern (Zirben) oder Lärchen. Das Harz kann sorgsam gesammelt und für verschiedene Anwendungen verwendet werden.

Den Beitrag über das Harz sowie das richtige Sammeln und eine Anleitung für eine tolle Räuchermischung findest du bereits in diesem Beitrag:

Fichtenharz

https://www.natur-purpur.at/2020/12/19/winterlicher-raeuchermix-zero-waste/

Heute möchte ich euch noch ein wenig mehr über das Harz und seine Wirkung erzählen, denn es eignet sich nicht nur perfekt zum Räuchern, sondern kann auch äußerlich angewendet werden.

Aus dem gesammelten Harz bereite ich sehr gerne eine sogenannte „Pechsalbe“ (Harzsalbe) zu. Schon vor vielen Jahren stellte man eine Salbe aus dem Harz her, um kleine Wunden zu heilen. Wenn ein Baum eine Verletzung hat, tritt eine klebrige Flüssigkeit (Harz) aus, die diese Wunde verschließt und so den Baum vor Pilzen, Bakterien und Viren schützt.

Diese Wirkung können wir uns auch zu Nutze machen und die selbst gemachte Salbe aus gesammeltem Harz für kleine und größere Wunden verwenden. Außerdem ist diese Salbe super bei Entzündungen in den Gelenken und kann sehr gut bei Gicht und Rheuma angewendet werden.

Das Harz enthält neben seiner wundheilenden Wirkung viele ätherische Öle, wird deshalb gerne bei Gicht, Rheuma usw. angewandt und als Heilmittel der Natur bezeichnet.

Für Sportler ist diese Salbe mit dem „Gold des Waldes“ eine Wohltat, denn sie hilft bei Verspannungen der Muskulatur und pflegt die Haut durch das enthaltene Olivenöl und Bienenwachs.

Eine tolle, weitere Anwendungsmöglichkeit dieser Salbe, die meiner Meinung nach in keiner Hausapotheke fehlen darf, möchte ich euch auch noch verraten. Dabei muss ich immer an meine Kindheit denken, denn schon damals kam meine Oma mit ihrer Spezialsalbe angerannt, egal ob ich irgendwelche Schürfungen von meinen täglichen Abenteuern oder mir beim Spielen einen Schiefer zugezogen hatte – diese Salbe hat immer geholfen.

Meine Oma nannte die Salbe gerne auch Zugsalbe, denn damit kann man zudem sehr gut Splitter und Schiefer aus der Haut holen. Dazu einfach die betroffene Stelle dick eincremen, mit einem Pflaster oder Verband verbinden und am besten über Nacht einwirken lassen.

Ihr seht schon, warum diese Salbe in keinem Badezimmerschrank fehlen sollte. Sie ist für so viele Anwendungen gut geeignet, weshalb ich euch heute mein Rezept dazu verraten möchte.

Wenn ihr, so wie ich, die Salbe selbst machen wollt, dann bitte lest vorher nochmals den Beitrag über das richtige Sammeln von Harz. Denn es ist wichtig, dabei schonend vorzugehen und den Baum nicht zu verletzen. Alternativ könnt ihr das Harz auch kaufen.

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Wer von euch keine Lust oder Zeit zum Sammeln und Verarbeiten hat, aber trotzdem gerne so eine tolle Salbe für Notfälle im Schrank haben möchte, dem kann ich ein richtig tolles Produkt empfehlen.

Die Firma Sonnenmoor stellt genau so eine Salbe für den Verkauf her. Dabei wird die Salbe nach einer bewährten, österreichischen Alpenrezeptur zubereitet und von Hand abgefüllt.

Das Familienunternehmen Sonnenmoor habe ich selbst besucht und die Produktion besichtigt.
Deshalb kann ich euch die Produkte sehr empfehlen, vor allem die Pechsalbe, bzw. Nervenlind/ Lärchenpechsalbe wie sie die Firma selbst nennt.

Hierfür verwenden sie das Harz der Lärche und verfeinern mit ätherischem Zirbenöl.

Hier kommt ihr zum Produkt:

https://shop.sonnenmoor.at/cremen/nervenlind-laerchenpechsalbe-90-g-9418.html

 

Und jetzt noch das Rezept für alle, die die Creme selbst herstellen möchten.

Harzsalbe

Zutaten für 210 ml (ich habe Behälter von 3 mal 30ml und 2 mal 60ml verwendet)

140 g Olivenöl

60 g Harz (von Fichte, Tanne oder Zirbe)

30 g Bienenwachs

2 EL Fichtennadeln

10-15 Tropfen ätherisches Öl (z.B.: Zirbe, Fichte oder Lärche)

 

Außerdem:

Braunglas Behälter für die Salbe (ich habe 3 mal 30ml und 2 mal 60ml verwendet)

Min. 38%iger Alkohol (zum Desinfizieren)

2 alte Einmachgläser

Holzstäbchen (oder einen alten Löffel)

Altes Küchensieb oder Nylonstumpfhose

Zubereitung

Zu Beginn alle Utensilien mit dem Alkohol desinfizieren und einen sauberen Arbeitsbereich schaffen.

Das Olivenöl mit dem Harz in ein altes Einmachglas geben.
Die Nadeln kleinschneiden und zum Öl geben.
Das Einmachglas in einen mit Wasser gefüllten Topf stellen (Wasserbad) und langsam erwärmen, bis das Harz sich aufzulösen beginnt.
Das Ganze immer wieder gut aufrühren und darauf achten, dass das Öl nicht zu heiß wird.

Das Ganze etwa eine Stunde bei niedriger Hitze ziehen lassen.
Wenn sich das Harz aufgelöst hat (es können dabei Rückstände von Rinde und Co bleiben), kann es durch ein Sieb oder einen Nylonstrumpf abgeseiht und in ein weiteres Einmachglas gefüllt werden.

Den Ölauszug wieder in das Wasserbad stellen und das Bienenwachs langsam darin auflösen.

Wenn sich das Bienenwachs vollständig aufgelöst hat, das Öl aus dem Wasserbad nehmen und etwas kaltrühren.

Nun können die ätherischen Öle hinzugefügt werden.

Die Salbe nochmals gut verrühren und anschließend in die desinfizierten Behälter füllen.

Wenn die Salbe abgekühlt ist, die Gläser verschließen und mit einem Etikett versehen.

Comments (1)

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